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Sonderentwicklungszone Mariel soll zur Logistikdrehscheibe in der Karibik werden

26.06.2024

Foto: zedmariel.com

Wachstum in den nächsten Jahren – das erhofft sich Kubas Regierung von der Sonderentwicklungszone Mariel. Noch ist die von den gesteckten Zielen weit entfernt.

Die Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) hat alle objektiven Möglichkeiten, um in den kommenden Jahren zu wachsen. Das sagte ZEDM-Generaldirektorin Ana Teresa Igarza Martínez in der Fernsehsendung Mesa Redonda. Es werde an der Aktualisierung des Rechtsrahmens gearbeitet, so Igarza Martínez, um Investoren, die sich in Mariel niederlassen, mehr Anreize, Vorteile, Flexibilität und weniger Bürokratie zu bieten. Das Thema Bürokratie ist ein wiederkehrendes. Auch das „One-Stop-Shop“-Verfahren für ausländische Investitionen (spanisch: Ventanilla Única de Inversión Extranjera, VUINEX), das eine Straffung der Genehmigungsverfahren vorsieht, hat das Problem bislang nicht zufriedenstellend lösen können.

Die Sonderentwicklungszone ist vor zehn Jahren rund um den Hafen Mariel, 45 Kilometer westlich von Havanna, auf einer Fläche von 465 Quadratkilometern eingerichtet worden. Mitte desselben Jahres trat zudem ein neues Gesetz zu Auslandsinvestitionen in kraft, das ausländischen Unternehmen Vorzugskonditionen gewährt und ermöglicht, in alle Sektoren der kubanischen Wirtschaft zu investieren. Ausgenommen bleiben die Bereiche Gesundheit, Bildung und Militär. Wichtigste Sektoren für die ZEDM sind Logistikdienstleistungen, Biotechnologie, die biopharmazeutische Industrie und die fortschrittliche Fertigung. Im vergangenen Jahr hat die Firma PAMAS S.A. als erstes deutsches Unternehmen eine Niederlassung in Mariel zur Herstellung von Hydraulikkomponenten eröffnet. Trotz Fortschritten in der ZEDM ist Kuba von seinem Ziel, jährlich 2,5 Milliarden US-Dollar an ausländischem Kapital anzuziehen, weit entfernt.

„Es ist wichtig, weiterhin Unternehmen anzuziehen, aber auch das Produktionsniveau jeder unserer Industrieanlagen zu erhöhen, um in Verbindung mit der heimischen Wirtschaft den nationalen Markt zu wettbewerbsfähigen Preisen zu beliefern und in die Region zu exportieren“, betonte Igarza Martínez in der Mesa Redonda-Sendung. Sie hob die Anwesenheit von Unternehmen mit 100 Prozent kubanischem Kapital in der ZEDM hervor, die die ausländischen Investitionen in der Zone unterstützen.

Leonardo Sosa Barrios, stellvertretender Direktor des Mariel Container Terminals, erklärte, dass man sich kurz- und mittelfristig auf die Kommerzialisierung des neuen Zugangskanals konzentriere, um den internationalen Umschlag anzuziehen, die Verbesserung der Konnektivität Kubas mit anderen Häfen in der Region und die Kontinuität in der Entwicklung von automatisierten Systemen. Dazu gehören auch die Verbesserung von Managementprozessen, einschließlich künstlicher Intelligenz, die Umrüstung von Technologie- und Hafenanlagen sowie die Ausbildung und Entwicklung des Arbeitsteams in Bezug auf technische Fähigkeiten und Innovation, um Importe zu ersetzen. Ziel ist die Positionierung von Mariel als Logistikdrehscheibe in der Karibik-Region.

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