Die kubanische Regierung öffnet die Türen des kubanischen Agrarsektors für ausländische Investoren und strebt nach strategischen Partnerschaften.
Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hat Mitte Oktober auf einem internationalen Forum für ausländische Investitionen in den angeschlagenen kubanischen Agrarsektors geworben. In seiner per Videoschaltung übertragenen Rede auf dem 4. Welternährungsforum in Rom lud der kubanische Staatschef die internationale Geschäftswelt ein, Kuba als strategischen Partner zu betrachten, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern und zur Ernährungssicherheit des Landes beizutragen, berichtete die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina.
Als Garantien für die Anziehung ausländischer Direktinvestitionen nannte Díaz-Canel demnach das Vorhandensein hochqualifizierter Arbeitskräfte und die Infrastruktur, die, wie er sagte, derzeit ausgebaut wird. Darüber hinaus zählte er einige der Strategien auf, die in Kuba zur Stärkung und Diversifizierung der Landwirtschafts- und Viehzuchtproduktion auf der Grundlage einer nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen durchgeführt werden. Einzelheiten nannte der Bericht nicht. In seiner Rede verwies der Staatschef auf das im Mai 2022 verabschiedete Gesetz über Ernährungssouveränität und Ernährungssicherheit sowie die Aufnahme Kubas in die Programme und Initiativen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Elemente, die die Schaffung „strategischer Allianzen“ zur Stärkung der Produktion begünstigen.
Angesichts der schweren Versorgungskrise versucht Kubas Regierung seit einigen Jahren, mit verschiedenen Maßnahmen in der Landwirtschaft, die Lebensmittelproduktion zu steigern und die Importabhängigkeit zu verringern. Das Land führt gut vier Fünftel seiner Lebensmittel ein und gibt dafür jährlich mehr als zwei Milliarden US-Dollar aus – viel Geld angesichts der klammen Staatskasse.
Das Welternährungsforum 2024 fand vom 14. bis 18. Oktober am Hauptsitz der FAO in Rom und online statt. Unter der Überschrift „Gute Lebensmittel für alle, für heute und morgen“ diskutierten Politiker, Geschäftsleute und Experten aus aller Welt über die prekäre Welternährungssituation und Initiativen zu deren Bewältigung. Kuba nahm an der Veranstaltung mit einer Delegation aus Vertretern der Ministerien für Landwirtschaft sowie Außenhandel und Auslandsinvestitionen unter der Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Jorge Luis Tapia teil.