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Kubas Minister für Außenhandel und Auslandsinvestitionen ausgetauscht

29.05.2024

Foto: Oscar Pérez Oliva/ ACN

Nach nur einem Jahr im Amt wird Außenhandelsminister Ricardo Cabrisas abgelöst, bleibt aber stellvertretender Premierminister. Sein bisheriger Vize übernimmt.

Erneuter Wechsel an der Spitze des Ministeriums für Außenhandel und Auslandsinvestitionen (MINCEX). Am Donnerstag hat Kubas Staatsrat auf Vorschlag von Präsident Miguel Diaz-Canel Außenhandelsminister Ricardo Cabrisas abgelöst. Der 87-jährige bleibt jedoch stellvertretender Ministerpräsident, hieß es in einer kurzen Erklärung, die im staatlichen Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Neuer Minister für Außenhandel und Auslandsinvestitionen wird der bisherigen ersten stellvertretenden Minister des Außenhandelsministeriums, Oscar Pérez-Oliva Fraga. Der 53-jährige studierte Elektronikingenieur verfügt über umfangreiche Managementerfahrungen, die er in mehr als 15 Jahren im Außenhandel gesammelt hat, als Leiter von Unternehmen, stellvertretender Minister und Direktor für Geschäftsbewertungen in der Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM), schreiben staatliche Medien.

Zum neuen ersten stellvertretenden Außenhandelsminister rückt der erst 36-jährige Carlos Luis Jorge Méndez auf. Der Wirtschaftswissenschaftler war zuvor in verschiedenen Funktionen im Bereich Außenhandel tätig: als Spezialist, Berater des Ministers, Generaldirektor für Auslandsinvestitionen und Vizeminister.

Cabrisas nur ein Jahr im Amt

Der Wechsel an der Spitze des Ministeriums scheint Teil einer umfassenderen und ungewöhnlichen Umbesetzung auf hoher Ebene zu sein, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Weitere Kabinettsumbildungen wurden jedoch zunächst nicht bekannt. Die Gründe für die Neubesetzung wurden in der Erklärung nicht erläutert.

Cabrisas hatte das Amt des Ministers für Außenhandel und Auslandsinvestitionen erst im April 2023 angetreten. Er löste damals überraschend Rodrigo Malmierca ab, der das Amt 15 Jahre inne hatte. Cabrisas gilt als Vertrauter sowohl von Präsident Diaz-Canel als auch des früheren Staatschefs Raul Castro und leitete als Chefunterhändler für Kubas Auslandsschulden jahrelang die schwierigen Schuldenverhandlungen mit Handelspartnern wie China oder Russland und dem Pariser Club der Gläubigerländer. Darüber hinaus hatte er weitere wichtige Positionen in der kubanischen Regierung inne, wie die des Wirtschaftsministers (2016-2018) und des Vizepräsidenten des Ministerrats (2008-2019).

Vorherige Kabinettsumbildungen

Erst Anfang des Jahres war Wirtschaftsminister Alejandro Gil wegen Korruptionsvorwürfen seines Amtes enthoben worden, Er leitete das Ressort seit 2018 und war auch stellvertretender Premierminister. Sein Ministeramt übernahm der bisherige Chef der kubanischen Zentralbank, Joaquín Alonso Vázquez. Zu dessen Nachfolgerin an der Spitze der Zentralbank wurde Juana Lilia Delgado Portal ernannt, die in der Vergangenheit in der Banco Nacional de Cuba als Direktorin für Operationen und als Generaldirektorin des Schatzamtes der Zentralbank tätig war. Außerdem war sie stellvertretende Wirtschaftsministerin.

Darüber hinaus wurden bei der größeren Kabinettsumbildung Anfang Februar mehrere Ministerposten neu besetzt. Der bisherige Präsident der Unternehmensgruppe BioCubaFarma, Eduardo Martínez Díaz wurde zum Minister für Wissenschaft, Technologie und Umwelt befördert. Er löste Elba Rosa Pérez Montoya ab, die das Amt elf jahre lang innehatte. Der ehemalige Gouverneur der Provinz Villa Clara, Alberto López Díaz, übernahm anstelle von Manuel Santiago Sobrino Martínez das Ressort Lebensmittelindustrie.

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