Erstmals seit Ende der Pandemie sinken die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr. Eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
Der für die kubanische Wirtschaft so wichtige Tourismussektor blickt auf ein ernüchterndes Jahr zurück. Gerade einmal rund 2,2 Millionen Touristen haben im Jahr 2024 die Insel besucht. Angestrebt hatte die kubanische Regierung die Zahl von 3,2 Millionen Besuchern. Zum ersten Mal seit dem Ende der Covid19-Pandemie bleiben die Zahlen damit hinter denen des Vorjahres zurück. Im Jahr 2024 kamen knapp 2,4 Millionen Reisende.
Die ernüchternden Zahlen nannte Tourismusminister Juan Carlos García Granda in einer Sitzung eines Parlamentsausschusses Mitte Dezember in Havanna. Gleichwohl sind die Einnahmen des Sektors im Vergleich zu 2023 gestiegen, so García. Er bekräftigte, dass im abgelaufenen Jahr keine neuen Investitionen getätigt, sondern nur bereits im Gange befindliche Arbeiten fortgesetzt wurden. Der Minister bezeichnete 2024 als ein schwieriges Jahr für den Tourismus. Es habe an Finanzierungen und Materialien gefehlt. Überdies beklagte García eine Medienkampagne gegen Kuba.
Fest steht, dass der kubanische Tourismussektor seit der Pandemie nicht recht in Schwung kommt. Vor allem die Besucherzahlen aus den traditionellen Märkten Kanada und Europa stagnieren bzw. sind rückläufig. Einzig bei russischen Touristen und Besuchern aus lateinamerikanischen Staaten, wie Argentinien oder Mexiko, ist ein Zuwachs zu verzeichnen. Während die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca in diesen Tagen ihre Flugverbindung von Bogota nach Havanna wieder aufgenommen hat, haben die deutsche Fluglinie Condor und die Schweizer Airline Edelweiss Anfang Dezember angekündigt, Kuba über den Sommer nicht mehr anzufliegen. Condor begründete die Einstellung der Kuba-Flüge mit „wirtschaftlicher Notwendigkeit“. Eine Entscheidung für die Wintersaison steht noch aus.
Nichtsdestotrotz strebt die kubanische Regierung für das Jahr 2025 mindestens 2,6 Millionen Touristen an – eine Zahl, die allerdings noch immer weit hinter den Spitzenjahren 2018 und 2019 mit 4,2 und 4,6 Millionen Touristen zurückliegt.
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