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Kuba kündigt den Bau weiterer Solarparks an

18.06.2024

Foto: Bernardo Espinosa/Facebook

Vier große Photovoltaikparks sollen die Abhängigkeit von fossiler Energie in Santiago de Cuba verringern. Auch in Holguín und Villa Clara entstehen Solarparks.

Kuba treibt den Ausbau der Solarenergie voran. Anfang Juni wurden in Santo Domingo in der Provinz Villa Clara drei Photovoltaik-Parks feierlich übergeben. Die Anlagen in Villa Clara, sowie in Morón (Ciego de Ávila) und Miramar (Holguín) wurden von der chinesischen Agentur für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung gespendet, berichtete die kubanische kubanische Tageszeitung Granma. Die drei Parks erzeugen zusammen 12 MW Energie und sind mit dem SEN synchronisiert,

Im vergangenen Monat Mai begannen zudem die Bauarbeiten am ersten von vier neuen Solarparks in der Provinz Santiago de Cuba. Wie Orlando Riera Girón, Direktor für Investitionen für Santiago de Cuba des staatlichen Stromanbieters UNE, gegenüber Granma sagte, werden auf einem 40 Hektar großen Areal im Gebiet von El Cupey moderne Solarmodule installiert, die etwa 20 Megawatt (MW) zum nationalen Stromnetz (SEN) beitragen werden. Der Park, der noch in diesem Jahr mit dem SEN synchronisiert werden soll, ist laut Riera Girón Teil eines Prozesses „mit drei weiteren Parks mit ähnlichen Merkmalen in El Maniel, Palma Soriano; Las Guásimas, in Contramaestre, und einem weiteren in einem noch zu definierenden Gebiet, was es der Provinz ermöglichen wird, etwa 80 Megawatt an das SEN zu liefern“. Die insgesamt vier Photovoltaikparks sollen bis 2027 fertiggestellt sein.

Ein weiterer Solarpark wird aktuell in der Ortschaft Corúa 5 in der Provinz Holguín genaut. Für die 32 Hektar umfassende Anlage, die ebenfalls noch in diesem Jahr fertiggestellt werden soll, wird laut Granma Technologie aus China verwendet. Im Rahmen des Projekts werden 42.000 Solarpaneele mit einer Leistung von rund 20 Megawatt (MW) auf 20 Hektar Fläche installiert. Das erklärte Renier Gómez Domínguez, Verantwortlicher für den Betrieb der Elektrizitätsgesellschaft der Provinz, gegenüber der Presse. Der neue Solarpark wird nach der Fertigstellung der größte seiner Art in der Provinz Holguín sein, heißt es. Er soll dabei helfen, den teuren Import von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Mitte März wurde bekannt, dass Kuba bis 2028 die Installation von 92 Photovoltaik-Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 2.000 MW Stromerzeugung plant. Laut Energieminister Vicente de la O sind die Verträge dafür bereits unterzeichnet; weitere Details nannte er aber nicht. Die im Bau befindlichen Parks im Osten der Insel scheinen Teil dieser Strategie zu sein.

Kuba setzt seit 2014 auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Das größte Potenzial liegt nach Angaben der Regierung in der Solarenergie sowie Windkraft. Hinzu kommen Biomassekraftwerke. Nach der letzten Aktualisierung des Nationalen Entwicklungsplans soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Energiematrix des Landes bis 2030 auf 37 Prozent und danach schrittweise auf 100 Prozent ausgebaut werden. Das Land strebt Energieunabhängigkeit an. Noch aber liegt Kuba weit hinter dem selbst gesteckten Fahrplan zurück. Aufgrund des Mangels an Treibstoff und Ersatzteilen für die weiter im Betrieb befindlichen Wärmekraftwerke sowjetischer Bauart sowie Dieselgeneratoren gehören stundenlange Stromausfälle zum Alltag der Kubaner. Es fehlt an Geld für Wartung und Investitionen und für die Beschaffung von Brennstoff. Der Ausbau der Solarenergie erscheint da folgerichtig, ist aber ebenfalls mit einem hohen Investitionsaufwand verbunden.

 

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