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Hybride Fachkonferenz zum Thema „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der Industrie in Kuba und der Dominikanischen Republik“

18.11.2021

Im Rahmen der digitalen Geschäftsreise „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der Industrie in Kuba und der Dominikanischen Republik“ fand am 16. November eine hybride Fachkonferenz statt.
Dabei stellten sich verschiedene deutsche Unternehmen aus den Bereichen Solarenergie, Biogas oder Wasseraufbereitung dem kubanischen und dominikanischen Fachpublikum aus Vertretern von Wirtschaft, Politik und Verbänden vor.

Nach kurzen Grußworten des Delegierten der Deutschen Wirtschaft in Kuba, Gunther Neubert, sowie der Geschäftsführerin der AHK Dominikanische Republik, Frauke Pfaff, an die Teilnehmenden, darunter die deutsche Botschafterin in Kuba, Heidrun Tempel, unterstrich Omar de Jesús Fernández Jiménez, Generalsekretär der Kubanischen Handelskammer, in seiner Ansprache die Bedeutung Erneuerbarer Energien als eines der wichtigsten Sektoren der kubanischen Wirtschaft. Er betonte das Interesse seines Landes an einer nachhaltigen Entwicklung mithilfe ausländischer Investitionen.

Im Anschluss stellte Ferdinand Elsäßer von der energiewaechter GmbH, die im Rahmen der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zusammen mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Kuba und der AHK Dominikanische Republik die Veranstaltung organisierte, Eckpunkte der deutschen Klimapolitik vor. Bis zum Jahr 2050 soll diese Klimaneutralität erreichen. Dr. Eberhard von Rottenberg, stellvertretender Direktor der Abteilung Energie- und Klimapolitik des Bundesverbandes der Deutschen Wirtschaft (BDI), vertiefte nachfolgend die aktuelle Situation und die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland für ein Weg von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren, angesichts der Herausforderung, die Energiekosten für die Industrie global wettbewerbsfähig zu halten. Eine Säule neben dem Ausbau erneuerbarer Energien stelle Energieeffizienz dar, so von Rottenberg.

Zwei Punkte, die sich laut Ramsés Monte Calzadilla, Direktor für Energiestrategie und -politik des kubanischen Energie- und Bergbauministeriums, mit Vorhaben der kubanischen Regierung decken. Um die Importe fossiler Brennstoffe zu reduzieren, setzt das Land seit 2014 auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Karibikinsel plante bislang, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung von derzeit knapp fünf auf 24 Prozent zu erhöhen. Das größte Potenzial liege hierbei in der Solarenergie sowie Windkraft, erklärte Monte Calzadilla. Hinzu kämen Biomassekraftwerke. Nach der letzten Aktualisierung des Entwicklungsplans des staatlichen Energieversorger Unión Eléctrica de Cuba (UNE) soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Energiematrix des Landes nun bis 2030 auf 37 Prozent und danach schrittweise auf 100 Prozent ausgebaut werden. Bei der Implementierung der Politik des Ausbaus erneuerbarer Energien liege man allerdings hinter dem Plan zurück, musste der Vertreter des kubanischen Energieministeriums einräumen. Statt geplanter 506 MW würden derzeit gerade einmal knapp 303 MW aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen, was rund 60 Prozent des Plans entspricht. Abschließend verwies Monte Calzadilla auf neue Regularien für die nichtgewerbliche Einfuhr von Photovoltaikanlagen durch Privatpersonen und Steuervorteile für ausländische Ökoenergie-Unternehmen, sowie die wichtigsten Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz.

Nach Vorstellung der aktuellen Situation erneuerbarer Energien in der Dominikanischen Republik, die viele Parallelen zu der in Kuba aufweist, durch den Direktor für alternative Energiequellen und rationelle Nutzung von Energie der nationalen Energiekommission, Yeulis Vidal Rivas Peña, begann die Vorstellungsrunde der deutschen Unternehmen.

Den Anfang machte die Boreal Light GmbH, die ein einfaches und erschwingliches solarbetriebenes Wasseraufbereitungssystem herstellt, mit dem sich aus jeder Art von Wasserquelle absolut hygienisches Trinkwasser gewinnen lässt. So können die Anlagen Trinkwasser zu einem Bruchteil der üblichen Marktpreise produzieren. SINN Power entwickelt und vermarktet nachhaltige Stromerzeugungstechnologien, die für den Einsatz im Offshore-Bereich und in rauen Umgebungen konzipiert sind. Die Wilo Gruppe wiederum ist einer der weltweit führenden Hersteller von Hocheffizienzpumpen und Pumpensystemen für die Gebäudetechnik (Heizungs-, Klima- und Kältetechnik), die Wasserwirtschaft (Trinkwasserversorgung, Transport und Abwasseraufbereitung) und die Industrie. Das Unternehmen ist seit 2012 auf Kuba vertreten. DHYBRID dagegen bietet schlüsselfertige Lösungen und maßgeschneiderte Systemsteuerungen für alle hybriden Energiesysteme an. Das Unternehmen kann alle konventionellen Stromerzeuger, wie Dieselgeneratoren oder instabile Stromnetze, mit erneuerbaren Energien und Speichertechnologien kombinieren, vollautomatisch gesteuert und umfassend visualisiert.

Nach einem kurzen Coffeebreak ging es weiter mit der Präsentation von Strawtherm, einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Heizkesseln für die Verwendung von Stroh als Brennstoff spezialisiert hat. Biogas Hochreiter plant und betreut Biogasanlagen für den landwirtschaftlichen, industriellen und kommunalen Bereich. Für Kuba interessant könnten Biogasanlagen sein, so der Unternehmensverteter, die sich durch ein hohes Leistungsniveau, hohe Energieausbeute und hohe Zuverlässigkeit auszeichnen. Zudem könnten bestehende Anlagen durch neue und effiziente Technologie verbessert werden. Flottweg produziert Dekanterzentrifugen, Filterseparatoren, Bandpressen und Anlagen zur Fest-Flüssig-Trennung. Anwendungsbereiche sind u.a. die Wasserwirtschaft und Klärschlammbehandlung, die Abtrennung von Biomasse, die Herstellung von Biokraftstoffen oder Abwasseraufbereitung. Vogelsang entwickelt Maschinen und Lösungen in den Bereichen Abwasser, Landtechnik, Biogas, Industrie und Verkehrstechnik.

An den kommenden Tagen finden mehr als 30 B2B-Gespräche zwischen den deutschen und den kubanischen Unternehmen statt, die im Vorfeld durch die Delegation geplant wurden.

Die Präsentationen der deutschen Unternehmen sowie einen Fernsehbericht zur Veranstaltung finden Sie angehängt. 

 

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