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300 Personen in Kuba wegen illegalen Goldabbaus verhaftet

23.12.2021

Die kubanischen Behörden beschlagnahmten mehrere Kilo Mineralgestein. Illegaler Bergbau nimmt auf der Insel in den letzten Jahren zu.

Etwa 300 Kubaner sind in der Provinz Ciego de Ávila im Zentrum der Insel wegen illegalen Goldabbaus verhaftet worden und werden strafrechtlich belangt. „Gemeinsame Einsatzkräfte der Ministerien für Inneres, Landwirtschaft, Energie und Bergbau sowie des Amtes für Umweltregulierung und Sicherheit sind in Ciego de Ávila, 400 Kilometer östlich von Havanna, gegen einen illegalen Goldabbau vorgegangen, an dem etwa 300 Personen beteiligt waren“, berichtet die kubanische Nachrichtenagentur ACN. „Infolge konfrontativer Handlungen wurden vier Anzeigen wegen illegalen Mineralienhandels und eine weitere wegen unsachgemäßer Nutzung natürlicher Ressourcen erstattet“, so die Agentur weiter. Die Behörden verhängten 90 Bußgelder und beschlagnahmten 50 Säcke mit 47,4 Kilogramm Mineralgestein, zwei Fahrräder, einen Pferdekarren (einschließlich eines Pferdes) sowie Ausgrabungswerkzeuge und Metalldetektoren.

Nach den Aussagen einiger auf frischer Tat ertappter Bergleute wurden die abgebauten Steine nach Camagüey gebracht, wo sie für je 1.000 kubanische Pesos (CUP) verkauft wurden. Ein Gramm Gold wird auf der Insel derzeit mit 2.500 CUP gehandelt. Der offizielle Wechselkurs zwischen US-Dollar und CUP beträgt 1:24, auf dem Schwarzmarkt erhält man für einen US-Dollar 71 CUP (Stand 20.12.).

Der illegale Bergbau nimmt in Kuba seit 2013 zu, vor allem in den zentralen und östlichen Gebieten des Landes, wo es eine Konzentration von Abfällen aus der Ausbeutung alter Goldvorkommen gibt, erklärte Juan Ruiz Quintana, Generaldirektor für Bergbau im Ministerium für Energie und Bergbau, im Juni gegenüber der Tageszeitung Granma. Illegaler Bergbau könnte laut Experten des kubanischen Innenministeriums auch die Ursache für den großen Waldbrand sein, der im April Hunderte von Hektar Wald im zum Weltkulturerbe zählenden Alejandro de Humboldt-Nationalpark verwüstete. Das kubanische Strafrecht sieht für den illegalen Handel mit Edelmetallen und Edelsteinen Strafen von sechs Monaten bis zu drei Jahren Gefängnis oder Geldstrafen von 100 bis 500 CUP vor.

Auf der Insel gibt es keine großen Goldvorkommen. Anfang Dezember aber teilten Fachleute des Ministeriums für Energie und Bergbau die Entdeckung eines wichtiges Goldvorkommens in der Provinz Camagüey mit einer Kapazität von etwa acht Tonnen mit. Derweil befindet sich die Entwicklung der Gold- und Silbermine La Demajagua auf der Isla de la Juventud durch ein Joint Venture zwischen dem australischen Bergbauunternehmen Antilles Gold und dem kubanischen Staatsunternehmen GeoMinera in der Machbarkeitsstudie.