Nachrichten der Delegation

Kuba eröffnet Devisenläden für Lebensmittel und Baumarktartikel

17.07.2020

Auch Großhandelsmärkte in Fremdwährung für die Privatwirtschaft geplant.

Die angespannte ökonomische Situation hat die kubanische Regierung dazu gezwungen, den Verkauf von Produkten in Fremdwährungen auszubauen. Zu den bisherigen Läden, in denen vor allem Elektronik und Haushaltswaren in Fremdwährungen verkauft wurden, kommen ab Montag 72 weitere Lebensmittelgeschäfte und Baumärkte hinzu.
Wirtschaftsminister Alejandro Gil kommentierte, „Wenn wir nicht über genügend Ressourcen verfügen, ist es vorzuziehen, ein Angebot in Fremdwährung zu haben, als gar keines“.

In den neuen Märkten sollen vor allem Lebensmittel, Hygieneprodukte und Baumarktartikel angeboten werden. Hierdurch soll die vorhandene Kaufkraft in Devisen abgeschöpft werden, um gleichzeitig das Warenangebot in nationaler Währung stabil zu halten und so der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Das Warenangebot in Geschäften, in denen mit dem Peso Convertible (CUC) oder dem Peso Cubano (CUP) bezahlt werden kann, soll nicht eingeschränkt werden.

Der Präsident Kubas, Miguel Díaz-Canel erklärte „Wir müssen Waren in frei konvertibler Währung verkaufen, um Geld zu haben und damit in die nationale Industrie zu investieren“. Gil kündigte an, dass auch die Einführung von Großhandelsmärkten für den Staats- und Privatsektor geplant ist, auf denen mit Devisen bezahlt werden kann.

In den Devisenläden kann mit internationalen Kreditkarten oder EC-Karten von kubanischen USD Kontos bezahlt werden. Konten in USD können von jedem Kubaner oder Ausländer mit temporärer oder permanenter Aufenthaltsgenehmigung unbürokratisch eröffnet werden. 
Auf das Konto kann entweder per Bareinzahlung oder mittels Überweisungen aus dem Ausland eingezahlt werden. Gleichzeitig wird der sogenannte „Gravamen“, eine zehnprozentige Steuer auf den Ankauf von US-Dollar abgeschafft.

Auch die vor langem angekündigte Währungsreform soll in absehbarer Zeit durchgeführt werden.

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