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Tourismus: Einbruch der Besucherzahlen in der ersten Hälfte des Jahres 2025

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Kubas Tourismus schrumpft weiter. Gleichzeitig nimmt das Land neue Märkte ins Visier. Ab Herbst gibt es wieder eine Flugverbindung nach Deutschland.

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Kubas Tourismus schrumpft weiter. Gleichzeitig nimmt das Land neue Märkte ins Visier. Ab Herbst gibt es wieder eine Flugverbindung nach Deutschland. 

Kuba verzeichnete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen starken Rückgang der Zahl internationaler Touristen. Das geht aus den offiziellen Daten des Nationalen Amtes für Statistik und Information (ONEI) (PDF) hervor. Die von der kubanischen Regierung für das Jahr 2025 angestrebte Zahl von mindestens 2,6 Millionen Touristen dürfte kaum zu erreichen sein.

Bis Ende Juni 2025 kamen 981.856 internationale Besucher nach Kuba, das sind 327.799 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, was einen Rückgang um 25 Prozent bedeutet. Die Touristenzahlen aus den wichtigsten Herkunftsmärkten waren rückläufig, wobei Russland (–43,5%) und Deutschland (– 35,9%) die größten Rückgänge verzeichneten. Besuchten im ersten Halbjahr 2024 noch 36.345 deutsche Touristen die Insel, waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nur noch 23.301. Auch Kubas wichtigster Markt, Kanada, mit über 43 Prozent Marktanteil (428.145 Besucher), verzeichnete einen Rückgang der Besucherzahlen um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Einzig Kolumbien legte mit einem Anstieg von 2,4 Prozent leicht zu. 

Der für die kubanische Wirtschaft so wichtige Tourismussektor befindet sich seit der Covid19-Pandemie in einer tiefen Krise, die durch den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des kubanischen Marktes und die Wirtschaftskrise noch verschärft wird. Gerade einmal rund 2,2 Millionen Touristen haben im Jahr 2024 die Insel besucht. Angestrebt hatte die kubanische Regierung die Zahl von 3,2 Millionen Besuchern. Zum ersten Mal seit dem Ende der Covid19-Pandemie blieben die Zahlen damit hinter denen des Vorjahres zurück. Im Jahr 2023 kamen knapp 2,4 Millionen Reisende - Zahlen, die weit von den Spitzenjahren 2018 und 2019 mit 4,2 und 4,6 Millionen Touristen entfernt sind.

Maßnahmen zur Wiederbelebung

Vor den Sitzungen der Nationalversammlung Mitte Juli betonte Premierminister Manuel Marrero Cruz die strategische Bedeutung des Tourismus. „Ein florierender Tourismus schafft Einkommen, Beschäftigung und trägt zur Diversifizierung der Wirtschaft bei“, sagte er in einer Ausschusssitzung. http://www.cubadebate.cu/noticias/2025/07/14/recursos-nacionales-para-impulsar-el-turismo-encadenamientos-productivos-en-el-centro-del-debate/ Marrero Cruz, früher selbst Tourismusminister, betonte Kubas Potenzial als Reiseziel trotz US-Blockade: Sie hindert US-Bürger per Gesetz daran, die Insel zu besuchen, und behindert Reisen aus anderen Ländern (beispielsweise durch die Verweigerung der Einreisegenehmigung ESTA für europäische Kuba-Reisende). Hinzu kämen finanzielle und logistische Probleme, wie die begrenzte Verfügbarkeit von Waren und Devisen, die die Wettbewerbsfähigkeit des kubanischen Tourismussektors beeinträchtigten, so Marrero Cruz. Gleichzeitig nannte er den Tourismus eine Chance, der „wenn er gut läuft, die gesamte Wirtschaft ankurbelt“. 

In der Ausschussdebatte standen die Verbesserung der Produktionsketten zur heimischen Landwirtschaft sowie des Services auf den Flughäfen des Landes im Mittelpunkt. Zudem versucht Kuba, Märkte in der Region, wie Kolumbien, Mexiko und Brasilien, zu stärken und sucht gleichzeitig aktiv nach Möglichkeiten in Asien und dem Nahen Osten. Dies sind Regionen, die der Insel bisher nur geringe Besucherzahlen beschert haben.

Auf der Tourismusmesse FITCuba 2025 Anfang Mai hat Marrero Maßnahmen angekündigt, um den Tourismus wieder zur „Lokomotive“ der kubanischen Wirtschaft zu machen. So wird die seit der Covid19-Pandemie erhobene und im Flugpreis enthaltene Gesundheitssteuer von 30 US-Dollar für Touristen wieder abgeschafft. Überdies wird es „Erleichterungen für den Verkauf von Flugtickets in Bargeld durch die Fluggesellschaften im Land geben“, so der Premier.

Flüge von und nach Deutschland

Marrero Cruz wies auch auf die Wiederaufnahme von Flügen der staatlichen Fluggesellschaft Cubana de Aviación zwischen Kuba und Deutschland hin. Ab dem 26. November soll mit einem modernen Airbus A330-200, der Platz für 287 Passagiere bietet, zweimal wöchentlich – jeweils mittwochs und samstags – Frankfurt/M. mit Havanna und Holguín verbunden werden. Deutschland wird damit das vierte europäische Ziel für Cubana. Die Airline bietet derzeit sporadische Flüge nach Spanien, Frankreich und Italien an. Der Schritt erfolgt, nachdem die deutsche Fluglinie Condor ihre Kuba-Verbindungen ab Frankfurt/M. aus dem Sommerflugplan gestrichen hat und dies mit wirtschaftlichen Erwägungen begründete. Die letzten Flüge fanden Anfang Mai statt. Condor wird wohl auch im Winter Kuba nicht wieder anfliegen. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es weiterhin nicht. Auch die Schweizer Fluglinie Edelweiss hat ihre Verbindungen nach Kuba eingestellt.

 

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