Das kubanische Verkehrsministerium (Mitrans) hat die Einführung eines neuen Dienstes für den Transport von Frachtgütern in nationalen Personenzügen auf den wichtigsten Strecken des Landes angekündigt. Dieser soll die logistischen Möglichkeiten erweitern und den Binnenhandel zwischen dem privaten und dem staatlichen Wirtschaftssektor ankurbeln. Darüber berichtete die Tageszeitung Granma.
Der neue Dienst steht natürlichen und juristischen Personen zur Verfügung und ermöglicht den Transport von Gütern mit einem Gewicht von einer bis sechs Tonnen in Form von begleiteter Fracht. Das bedeutet, dass der Kunde am selben Tag der Beförderung mitreist. Zu den Produkten, die transportiert werden können, gehören Pakete, Gepäckstücke, elektronische Geräte und verschiedene Waren. Der Transport von Fahrrädern, Mopeds oder Motorrädern mit eingebauten Batterien oder Kraftstoff in den Tanks ist gemäß den geltenden Sicherheitsvorschriften verboten. Die Kosten für den Service liegen bei 14,98 kubanischen Pesos (CUP) pro Kilometer vom Ausgangsort bis zum Endziel, mit einem Aufschlag von fünf Prozent bei exklusiver Nutzung des Dienstes. Worin die Exklusivität genau besteht, wird nicht erläutert. Befugt, Informationen anzubieten und Kundenanfragen zu bearbeiten, sind nach Angaben des Verkehrsministeriums die Agenturen von Rutas Nacionales in Holguín, Bayamo, Santiago de Cuba und Guantánamo.
Angesichts der Kraftstoffknappheit, unter der Kuba leidet, hat die kubanische Regierung den Schienengüterverkehr zu einer der Priorität der staatlichen kubanischen Eisenbahngesellschaft (UFC) erklärt. Die nun vorgestellte Initiative bietet eine flexible und kostengünstige Alternative für den Gütertransport innerhalb Kubas und könnte insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, Genossenschaften und den staatlichen Sektor interessant sein. Auch kann sie die Verfügbarkeit von Produkten in verschiedenen Gebieten des Landes verbessern und kommt damit sowohl Produzenten als auch Verbrauchern zugute.
Gleichzeitig steht Kubas Schienenverkehr vor zahlreichen Herausforderungen. Der Mangel an Ressourcen beeinträchtigt die Qualität und Stabilität des Dienstes, wie staatliche Medien berichten. Aufgrund technischer Probleme und fehlender Devisen für die Wartung ist die Verfügbarkeit von Lokomotiven und Waggons oft eingeschränkt, was wiederum zu Verspätungen und Unregelmäßigkeiten im Fahrplan führt.