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Nachrichten der Delegation

Eindrücke vom kubanisch-deutschen Workshop zur Elektromobilität

24.03.2023

In die Jahre gekommene Verbrennungsfahrzeuge, Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung, eine hohe Abhängigkeit von Kraftstoffimporten und eine hohe Umweltbelastung – die Förderung von Elektromobilität auf Kuba macht Sinn und wurde von der Regierung in Havanna als eines der strategischen Ziele ausgegeben.

Rund 992.000 Tonnen Kraftstoff verbraucht der Kraftfahrzeugsektor der Insel jährlich, drei Viertel davon Diesel, ein Viertel Benzin. Die Elektrifizierung dieses Sektors ist also eine strategische Alternative, die die Abhängigkeit von Öl verringert und zur Energiesicherheit und -unabhängigkeit des Landes beiträgt. Für die Förderung von Elektrofahrzeugen erforderliche Rechtsnormen und Vorschriften werden derzeit ausgearbeitet. Dabei geht es vor allem um den Aufbau einer Ladeinfrastruktur, aber auch die Ausweitung der Fertigung von Elektromotorrädern, -Dreirädern und -Fahrrädern durch die nationale Produktion sowie die Zunahme der Einfuhr von Elektromotorrädern durch Privatpersonen. Zudem soll der Taxidienst mit elektrischen Dreirädern ausgebaut werden.

Deutschland wiederum ist weltweit führend auf dem Gebiet der Elektromobilität. Es gibt daher ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit mit Kuba. Auf Wunsch der kubanischen Ministerien für Verkehr sowie für Energie und Bergbau hat das Deutsche Büro zur Förderung von Handel und Investitionen in Kuba in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) einen Workshop zum Thema Elektromobilität mit Experten aus beiden Ländern organisiert und durchgeführt. Die Veranstaltung fand in einem hybriden Format am 22. und 23. März in den Räumen der kubanischen Handelskammer in Havanna statt.

Diskutiert wurden Themen wie die Umrüstung von Verbrennungsfahrzeugen auf Elektromotoren, die Analyse der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit, die Gewährleistung bzw. Zertifizierung des technischen Niveaus von Elektrofahrzeugen, Erfahrungen beim Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur mit erneuerbaren Energien, Batteriespeichern und intelligenter Fahrzeugladung sowie der Betrieb einer Elektroflotte für den öffentlichen Verkehr.

Von deutscher Seite nahmen Experten des Bundesverbandes Elektromobilität (BEM), der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SEN UVK), der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), des Fraunhofer-Forschungsinstituts sowie von Corporate Energie teil. Als Experten aus Lateinamerka waren die chilenische Agentur für Nachhaltigkeit im Energiebereich, la Agencia de Sostenibilidad Energética (AgenciaSE), und das chilenische Ministerium für Verkehr und Telekommunikation vertreten. Von kubanischer Seite nahmen rund 30 Experten teil, darunter Vertreter des Energie- und Bergbauministeriums, des Verkehrsministeriums, der Technischen Universität von Havanna (CUJAE) sowie Entscheidungsträger aus Unternehmen des Sektors.

Der zweitägige Workshop gab den Teilnehmenden Gelegenheit zum Erfahrungs- und Wissensaustausch, aber auch zur Klärung von Zweifeln. Die Veranstaltung zeigte das große Potenzial Kubas für die Entwicklung der Elektromobilität in Verbindung mit dem Ausbau erneuerbarer Energien auf der Insel und die damit einhergehend die großen Chancen für eine Zusammenarbeit zwischen Kuba und Deutschland in diesen Bereichen.

Das Programm des Workshops finden Sie im Anhang.

Workshop zu E-Mobilität Kuba-Deutschland

Publikationen zum Thema

Programm_Workshop E-Mobilität Kuba-Deutschland-Chile (Deutsch)

Programm Workshop E-Mobilität Kuba-Deutschland-Chile (Spanisch)