Die deutsche Bayer AG verleiht der kubanischen Wissenschaftlerin Yanira Méndez Gómez für ihre Beiträge zur Impfstoffforschung einen Preis.
Der deutsche Pharma-Konzern Bayer hat die kubanische Wissenschaftlerin Yanira Méndez Gómez mit dem Early Excellence in Science Award 2022 in der Kategorie Medizin für ihre Beiträge zur Entwicklung neuer Methoden zur Gewinnung von Impfstoffen ausgezeichnet.
Das Finlay-Institut für Impfstoffe in Havanna beglückwünschte über seinen Twitter-Account die junge Spezialistin, die mit ihrem Wissen zur Entwicklung kubanischer Impfstoffe gegen COVID-19 beigetragen und ihre Doktorarbeit am Finlay-Institut in Zusammenarbeit mit dem Labor für chemische und biomolekulare Synthese (SintLab) der Universität Havanna und dem IPB Halle: Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Deutschland abgeschlossen hat.
Laut der Website der Bayer-Stiftung wurde Méndez Gómez, die an der University of Cambridge in Großbritannien promoviert, für die Entwicklung neuer Methoden zur Herstellung antibakterieller Impfstoffe und die Modifizierung von Antikörpern zur Gewinnung von Krebsmedikamenten ausgezeichnet.
Ebenfalls per Twitter dankte Méndez Gómez dem Finlay-Institut. „Es ist mir eine große Ehre, mit dem @BayerFoundation Early Excellence in Science Award in der Kategorie Medizin ausgezeichnet zu werden. Ich bin all meinen Gastgebern, Mentoren und Mitarbeitern während dieser Jahre sehr dankbar“, schrieb sie in ihrem Profil.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Prensa Latina zufolge ist Sintlab, das zur Chemiefakultät der Universität Havanna gehört, eine gemeinsame Forschungs- und Innovationseinrichtung mit der pharmazeutischen Unternehmensgruppe BioCubaFarma. Sintlab gehörte zu den drei wichtigsten kubanischen Einrichtungen, die die Forschungsarbeit für die Entwicklung des in Kuba entwickelten und produzierten COVID-19-Vakzins Soberana geleistet haben. Federführend bei dem Projekt war das Finlay-Institut; zudem war das Zentrum für Molekulare Immunologie (CIM) beteiligt.
Die WHO-Zulassung für die kubanischen COVID-19-Impfstoffe lässt derweil auf sich warten. Grund sind Verzögerungen in der Produktionsanlage. In mehreren Ländern erhielten die kubanischen COVID-19-Impfstoffe bereits eine Notfallzulassung. Ende November erteilte Mexiko den kubanischen Vakzinen Soberana 2 und Soberana Plus die Zulassung; für Abdala war sie bereits im Dezember vergangenen Jahres erteilt worden. Klinische Studien hatten eine 92,3-prozentige Wirksamkeit von drei verabreichten Dosen Abdala gegen symptomatische COVID-19-Verläufe und eine 100-prozentige Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen und Tod gezeigt. Insgesamt produziert Kuba fünf eigene Corona-Impfstoffe.